Lernen ist für das Leben ein existenzieller Vorgang. Insekten und Säugetiere lernen, Menschen lernen. Lernen dient zur Erlangung von Fähigkeiten (Kompetenzen), abrufbar in Aufgabenstellungen. Das Gehirn ist ein schöpferisches Wunder, dessen Aufbau, Funktion auch die heutige Wissenschaft nur in Ansätzen versteht oder sich auch mitunter überschätzt.
Bestes Lernen führt zu Anwendungsergebnissen auch außerhalb des in der Lernsituation gelerntem Lernstoffes. Bestes Lernen baut in Szenarien schon vor, zu welcher Gelegenheit, in welcher Situation, welches Wissen, zumindest welche Informationen gebraucht oder gebraucht werden könnten. Information und Wissen unterscheiden sich im Anwendungsbezug indem Wissen bereits den Anwendungsbezug enthält.
Nachfolgend dargestellt ist ein Overview. Zu den einzelnen Punkten ist über einen Link die Erläuterung erreichbar.
Lernbedingungen schaffen:
• Lernatmosphäre: Ruhe statt Stress
• Lernatmosphäre: In Gemeinschaft oder alleine lernen
• Erfolgserlebnisse
• Etappen und Etappenziele
• Lernziele
• Motive und Motivation
• Gehirnkonditionierung
Schlaf
kein Alkohol
keine Ablenkung
• Die eigene Einstellung zum Lernen
Warum will ich dies oder das lernen?
Wozu soll das gelernte dienen?
Umgang mit Fehlern
Das eigene Weltbild
Selbstvertrauen
Was beim Lernen hinderlich ist
• Didaktische Aufbereitung
Welcher Lerntyp bin ich oder ist mein Schüler?
Portionierung
Lernchecks
Lernhilfen
Lernen durch Pausen
Talent contra Ausdauer? Nein. Auch Talentierte benötigen Ausdauer, um ihr Talent an der richtigen Stelle und perfekt einsetzen zu können. Talent bewirkt vielleicht eine zeitliche Verkürzung. Doch jeder, auch mit weniger Talent, kann ein weitaus höheres Niveau erreichen als vor dem Lernbeginn.
Die Lerndauer wird vor allem durch die Lernmethodik, die Konditionierung, die Lernumgebung, die Motivation zeitlich definiert. Deshalb sollte der Lernumgebung besondere Zuwendung, Augenmerk und viel Sorgfalt zugewandt werden. Positiv auf die Ausdauer und den Lernerfolg wirken Lob, eine Fehlerkultur, die objektiv analysiert, Schlüsse daraus zieht und den Lernenden immer das Gefühl gibt, als Mensch geachtet, willkommen zu sein und nicht ausgenützt oder ungerecht behandelt zu werden.
• Wiederholen, Wiederholen (Widerkäuen)
• Assoziation (gemeinsame Begrifflichkeiten bilden)
• Altes Wissen mit neuem Wissen verbinden
• Mit Handschrift zum Lernerfolg
• Informationen anhaften
Verknüpfen mit Bildern
Verknüpfen mit positiven Situationen
Verknüpfung mit Vorbildern
• Langzeitspeicherung von Informationen mit Bildern, Gerüchen, Situationen für Langzeitspeicherung
Verknüpfung mit Konditionierung hin zu sicherem Wissen
• Verbinden von Informationen führt zu Wissen
• Anwendungsbezug braucht Informationen und führt zu Wissen
• Praktische Übungen
• Wissen und Know-how
Das menschliche Gehirn ist in jedem Alter in der Lage, Informationen im Gehirn zu speichern, also zu lernen. Manche Informationen oder Wisssen werden allerdings nicht im Langzeitgedächtnis haften bleiben, weil den Informationen entweder der Anwendungsbezug fehlt oder aber die Synapsen nicht mehr genügend konditioniert sind, sei es altersbedingt, sei es aufgrund mangelnden Trainings.
Für dauerhaftes Wissen bedarf es des Anwendungsbezuges. Daraus können wir bereits ersehen, dass so schnell mal nebenbei aufgenommene Informationen eben kein Wissen darstellen und für den Informationsaufnehmenden keinen längerfristigen Nutzen darstellen. Manche Gehirne mit einer guten Lernkonditionierung (in diesem Falle Speicherung) können sich an die Information wieder erinnen, kommen sie wieder an die selbe Umgebung oder riechen den Geruch während der Informationsaufnahme.
Das Lernen geschiet über biochemische Wirkstoffe die gebildet werden, über Nervenzellen und Nervenbahnen, über Synapsen, welche Kreuzungsstellen von Nervenbahnen im Gehrin sind. Es ist nicht sicher, dass nur bestimmte Hirnareale Informationen speichern oder für bestimmte Aufgaben zuständig sind. Neueste Erkenntnisse deuten darauf hin, dass das Gehirn insgesamt Informationen aufnehmen kann und bei Beschädigungen von Arealen, andere einspringen, auch wenn dies mit einem größeren "Lernaufwand" verbunden sein kann. Das Gehirn ist kein Muskel, auch wenn es laufend trainiert werden muss.
Werden erfolgreich Aufgaben gelöst oder bekommen wir Lo,b wird das körpereigene Dopamin im Nucleus cambens, aktiviert. Den Nucleus cambens kann man sich wie eine Apotheke vorstellen. Dopamin steigert auch das Konzentrationsvermögen und hilft uns beim Selektionsvermögen, Wichtiges von eher weniger Wichtigem zu unterscheiden.
Dass dauerhaft Informationen abgespeichert werden können, wird durch die Aussgabe von den Opium und Morphium verwandten Drogen aus dem Nucleus cambens erreicht. Das Gehirn wird dadurch "konditioniert" indem uns das Gehirn signalisiert, dass es lernbereit ist und noch mehr Aufgaben erhalten möchte. Das Ereignis der Ausgabe dieser Stoffe wird auch im Gehirn gespeichert und wir gehen das nächste Mal motiviert oder demotiert an eine Aufgabe heran. Deshalb sind beim Lernen Entmutigungen dringend zu vermeiden. Förderlich sind Etappen und es sind Erfolgserlebenisse und Belohnungen vorzusehen.
Gerade für Erwachsene ist es wichtig, in Gemeinschaft zu lernen. Man hat festgestellt, dass hierbei der Wirkstoff Oxitocin gebildet wird der das Abspeichern von neuen Informationen begünstigt und an den Synapsen, den Verbindungen der Nervenzellen, ausgeschüttet wird.
Das Ziel sollte sein, diese Helfer aus der Gruppe der Endorphine beim Lernen zu nutzen und das passsiert deutlich stärker beim Lernen in der Gruppe, was aber nicht für jeden in gleichem Maße gilt.
Deshalb ist es wichig festzustellen, welcher Lerntyp man ist und mit welcher Methode sich die besten Ergebnisse einstellen.
Wir haben gesehen, es ist Arbeit, zu lernen. Daher kann man auch von Wissensarbeit sprechen. Im Wissensmanagement bezeichnet Wissensarbeit die Ziel- und Anwendungsbezogene Arbeit, neues Wissen zu erlangen, dies zu speichern und abrufbar zu halten. Am besten geeignet ist dafür das Gehirn. Unterstützung erfährt das Gehirn durch die Datentechnik mittels ausgefeilter Software, die im Hause DENKHAUS® entwickelt wird.
Schüler lernen in Gemeinschaft. Frontalunterricht, Eigenarbeit, Projektarbeit - bei allen Formen müssen Schüler "konditioniert" werden, eine alters- und situationsgerechte Methodik gefunden und abwechslungsreiche didaktische Konzepte für ein spannendes, erfolgreiches Lernen gefunden werden. Dies legt den Grundstein für die spätere Zukunft mehr als es die Herkunft aus sozialen Schichten tut.
Vorlesung, Eigenstudium,Lernen mit Komilitonen.
Motivation, Selbstdisziplin, Zielsetzung, Etappenziele, Belohnungen, Ausdauer, Methodik sind die Kriterien für ein erfolgreiches Lernen und die Kunst zu portionieren und wichtiges von weniger wichtigem zu trennen und strategisch vorzugehen.
Praxis contra Wissensangeboten.
Lernen unter ständiger Zeitnot und Stress. Hier braucht es gezielte Strategien um diesen Herausforderungen zu begegnen.
Lernen braucht eine Lernatmosphäre, also eine Umgebung, die im Idealfall nicht ablenkt. Die vor Jahren propagierte Multitasking ist enttarnt, sowohl bei Lernenden wie auch in Studien nachgewiesen.
Die Lernatmosphäre ist jedoch individuell. Der eine lernt lieber in Gemeinschaft. Andere bevorzugen das eigene stille Kämmerlein. Auf die Ausgestaltung und das unterstützende Material sei hier besonders hingewiesen. Das Lernmaterial soll einfach und ohne Ablenkung sein.
Autor: Kurt Jürgen Göhl, Dozent bis 2014 für Projektmanagement und Automatisierungstechnik, Physiker, Wissensmanager, WissensDatenbankentwickler
Quellen: Wissenschaftssendung auf bibel.tv, Webrecherchen, Rundfunkbeitrag vom 30.08.2020 SWR2 Aula von Prof. Martin Korte (biochemische Reaktionen im Gehirn)
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